Wir helfen Schweizer Unternehmen, die Innovationkraft zu bewahren
Auch das Jahr 2021 war stark geprägt von der Covid-19-Pandemie. Annalise Eggimann, CEO, und André Kudelski, Präsident, reflektieren, wieso die Innovationskraft von Unternehmen zentral bei der Bewältigung der Krise ist und wie Innosuisse auf die bestehenden Herausforderungen reagieren konnte.
Das zweite Pandemiejahr hat noch stärker gezeigt, wie verletztlich unsere enorm arbeitsteilige, vernetzte Welt ist. Die beschleunigte Digitalisierung führt dazu, dass bisher vor kriminellen Angriffen weitgehend geschützte Lebensbereiche neuen Gefahren ausgesetzt sind. Engpässe in den globalen Lieferketten führten zu zusätzlichen Einbrüchen in der bereits von Corona gebeutelten Wirtschaft.
Gleichzeitig müssen rasch und weltumspannend Lösungen für eine ressourcenschonende, klimaneutrale Lebensweise gefunden werden, damit die Erde auch künftigen Generationen als Lebensgrundlage dient.
All diese Herausforderungen verlangen gemeinsames Handeln und innovative Lösungen. Die von Innosuisse unterstützten Innovationen leisten dazu einen wichtigen Beitrag. Unternehmen suchen nach nachhaltigen Lösungen für ihre Geschäftstätigkeit, um ihr Unternehmen widerstands- und zukunftsfähig auszurichten, und nehmen dazu die Unterstützung der Wissenschaft in Anspruch.
Interesse an Innovationsförderung nimmt weiter zu
Die Nachfrage nach Innovationsprojekten – dem Kernstück der Förderung von Innosuisse – hat um 13,3% zugenommen. 887 Projekte wurden eingereicht. Dazu gehören auch Projekte aus dem Impulsprogramm «Innovationskraft Schweiz» mit reduzierten Beiträgen der Unternehmenspartner. Innosuisse konnte damit auf die Covid-Pandemie reagieren und die Innovationskraft von KMU weiter unterstützen.
Noch deutlicher ist der Zuwachs in den Förderbeiträgen, da die Projekte aus dem Impulsprogramm durchschnittlich teurer sind: Mit 378 Millionen Franken liegt die Nachfrage nach Projektförderung fast 22% über den Zahlen von 2020. Auch sämtliche anderen Förderinstrumente haben erfreulich abgeschnitten. Im Start-up Coaching konnte die hohe Nachfrage des Vorjahres gehalten werden. Sehr gefragt war auch das Innovationsmentoring: 25% mehr Mentoring-Gutscheine wurden beantragt.
In der internationalen Projektförderung gingen viele qualitativ gute Gesuche ein. Leider konnten sie aber insbesondere wegen Finanzierungsschwierigkeiten der Partnerländer – beispielsweise im Rahmen des Programms Eurostars-2 aus der Förderinitiative EUREKA – nicht angemessen honoriert werden, und die Förderquote sank auf tiefe 24%.
Neue Top-down-Förderung
Nebst der bewährten Bottom-up-Förderung hat Innosuisse im Geschäftsjahr 2021 mit der Flagship Initiative erstmals thematische Anreize gesetzt. Im Rahmen der ersten Ausschreibung konnten im Oktober 2021 insgesamt 15 Flagship-Projekte mit einem Förderbeitrag von total rund 50 Millionen Franken bewilligt werden. Im Rahmen der Flagship-Projekte werden die Konsortien aus Wissenschaft und Wirtschaft disziplinübergreifend und mit einem systemischen Ansatz vielversprechende Innovationen schaffen; beispielsweise digitale Lösungen im Bildungs-, Tourismus- oder Gesundheitsbereich oder neue Ansätze für die Dekarbonisierung von Wirtschaft und Gesellschaft.
Innosuisse erhält mehr Flexibilität
In der Dezembersession 2021 hat das Parlament der Teilrevision des Bundesgesetzes über die Förderung der Forschung und der Innovation (FIFG) zugestimmt und damit den Weg freigemacht für eine weitere Stärkung der Innovationsförderung durch Innosuisse. In Zukunft wird es Innosuisse beispielsweise möglich sein, in gemeinsam mit ausländischen Partnerorganisationen geförderten, internationalen Innovationsprojekten auch Schweizer Unternehmen direkt Projektbeiträge zuzusprechen. Zudem werden auch Jungunternehmen vor ihrem Markteintritt direkt Projektbeiträge beanspruchen können. Dies wird die bereits lebendige Start-up-Szene in der Schweiz weiter stärken und vielversprechenden Start-ups den Schritt in die unternehmerische Zukunft erleichtern.
Von grosser Bedeutung ist auch die Bestimmung, wonach Innosuisse hochinnovative Start-ups und KMU direkt mit Projektbeiträgen unterstützen kann, wenn mangels Assoziierung an das europäische Forschungsrahmenprogramm HORIZON EUROPE der Zugang zu den europäischen Fördertöpfen verschlossen bleibt. Diese Klausel wurde vom Parlament im Rahmen der Beratungen eingefügt und einstimmig verabschiedet. Damit bleibt der direkte Zugang zu europäischem Investitionskapital zwar weiterhin verwehrt, doch durch die Massnahme könnten alternative Investitionsquellen erschlossen und insbesondere auch nationale Investoren auf den Plan gerufen werden – dank dem Qualitätsausweis der Projektförderung von Innosuisse.